In diversen Artikeln habe ich es bereits geschrieben, dass Deutschland vom Gründungsfieber gepackt ist. Knapp 900.000 Menschen haben allein in Deutschland 2009 den Weg in die Selbstständigkeit genommen. Betrachtet man die Gründerszene Deutschlands mit vergleichbaren Ländern, so liegen wir lt. einer Studie des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover im Mittelfeld.
Anteil der jungen Unternehmer ist rückläufig
Interessant ist dabei die Tatsache, dass sich der Anteil der 18-24-Jährigen unter den Gründer/innen hierzulande von 2002 bis 2010 um 11,5 Prozent verringert hat. Wie in der Presseinformation des Präsidiums zu lesen ist, äußerten sich die Autoren der Studie dahingehend, dass das „Ausmaß dieses Phänomens in Deutschland größer [ist] als in anderen Ländern und sich nicht allein mit dem demografisch bedingten Rückgang der Population dieser Altersgruppe begründen [lässt]“.
Einer der Gründe, warum gerade bei den jüngeren Menschen der Drang zur Selbstständigkeit zurückgegangen ist, ist wohl die Angst vor dem Scheitern. Vielen fehlt vielleicht auch einfach die richtige Idee für eine Geschäftsgründung. Viele Nischen sind schon gut besetzt, was den Konkurrenzdruck natürlich anhebt. Wenn man sich dann jedoch manche erfolgreiche Konzepte anschaut, stellt man fest, dass diese häufig auf der geschickten Kombination von bereits vorhandenen Produkten oder Dienstleistungen basieren. Dabei werden dann auch Zielgruppen anvisiert, die bislang marketingmäßig noch nicht besonders berücksichtigt wurden.
Keine Idee? Hier werden Sie geholfen…
Über zündende Ideen für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit habe ich bereits einen Artikel geschrieben. Das Unternehmen Web Trend Media unter der Geschäftsführung von Mario Günther hat nun ein sehr nützliches Portal zum Thema eröffnet, das gerade auf dem Gebiet der Ideenfindung dem angehenden Unternehmer viele Möglichkeiten vorstellt, um erfolgreich ein Geschäft auf die Beine zu stellen, mit dem man wirklich Geld verdienen kann: Geschäftsideen.de.
Schon beim Start des Portals wurden 100 erfolgreiche Geschäftsideen präsentiert und im Einzelnen vorgestellt, inzwischen sind es über 170. Die Unternehmen kommen aus den verschiedensten Sparten und bringen auch Konzepte, die im Ausland entwickelt wurden, jedoch in Deutschland noch nicht umgesetzt wurden. Dazu äußerst sich Mario Günther: „Mit unserem Portal Geschäftsideen.de wollen wir eine weit klaffende Lücke im Internet-Angebot schließen. Wir bieten hier Menschen, die sich gerne selbständig machen würden, eine Fülle an erfolgreichen und erprobten Geschäftsideen an. Die Konzepte sollen zum einen der Inspiration für eigene Geschäftsmodelle dienen und zum anderen zeigen, wie aus kreativen Ideen erfolgreiche Unternehmen entstehen“.
Allein die Idee, ein solches Portal zu eröffnen, finde ich hervorragend. Es macht sicher vielen Gründungswilligen Mut, doch den Weg in diese Richtung einzuschlagen. Das Portal ist in 2 Versionen vorhanden:
1. Ein kostenloser Bereich, in dem alle vorgestellten Geschäftsideen in Kurzform präsentiert werden und der auch Zugriff gewährt auf praktische Ratgeber und aktuelle Informationen rund um die Gründerszene Deutschlands.
2. Ein kostenpflichtiger Bereich, in dem die Geschäftsideen detailliert dargelegt werden mit sämtlichen Eckdaten der einzelnen Konzepte sowie einer Bewertung der Ideen. Die Mitglieder dieser Kategorie haben zudem u.a. die Möglichkeit, die Ideen nach Ursprungsland, Branche und dem jeweils benötigten Startkapital zu selektieren. Die Jahresgebühr beträgt normalerweise 98 Euro, bei der derzeit laufenden Sonderaktion ist man mit 49 Euro dabei. Wenn man bedenkt, welche Vorteile man aus so einem Portal ziehen kann, ist der Preis lächerlich gering.
Ein monatliches Magazin mit neuen Geschäftsideen ergänzen die umfangreichen Informationen der Plattform und geben der eigenen Kreativität einen kräftigen Anschub.
Und jetzt wird es den jungen Existenzgründern noch schwerer gemacht, wenn der Gründungszuschuss erstmal gekürzt wird und die letzte Instanz, ob dieser gewährt wird oder nicht, beim Sachbearbeiter der Arbeitsagentur liegt.
Das große Problem sehe ich darin, dass die Veröffentlichung einer Geschäftsidee den Wert einer Nische bzw. Marktlücke verringert.
Um sich gewisse Anreize zu holen um bestehende Ideen abzuwandeln ist es aber eine nette Idee.
Sieht auf den ersten Blick sehr interessant aus das Portal mit den Geschäftsideen, werde mir das noch genauer ansehen. Vielleicht kann man da ja was umsetzen, oder eine Idee etwas verändern und umsetzen….
Ich möchte hier einmal den User „Mota“ zitieren:
„Vielleicht weil alles immer komplizierter wird und man darum auch mehr Wissen braucht um ein eigenes Unternehmen zu beginnen. Jungen Menschen fehlt dieses Wissen wahrscheinlich.“
Genau das ist nämlich der Punkt! In deutschen Schulen werden die Schüler nämlich einzig und allein auf ein Angestellten-Leben vorbereitet, nicht aber auf ein Leben als UnternehmerInnen.
Wer also nicht schon in einem „Unternehmer-Haushalt“ aufgewachsen ist und dort schon erste Einblicke ins Unternehmer-Dasein gewonnen hat, tut sich später meist schwer, sich unternehmerisches Denken und Handeln anzueignen.
Den Artikel von Beatrice finde ich im Übrigen sehr gut gelungen, wenn ich auch nicht unbedingt eine „Freundin“ von Mario Günther bin.
Normalerweise sollte man meinen die Jugend sei am ehesten bereit Risikos einzugehen. So wie auch mit anderen Dingen. Warum dies in diesem Fall nicht zutrifft ist mir ein Rätsel. Vielleicht weil alles immer komplizierter wird und man darum auch mehr Wissen braucht um ein eigenes Unternehmen zu beginnen. Jungen Menschen fehlt dieses Wissen wahrscheinlich.
Der De-facto-Wegfall des Gründungszuschusses wird den Trend zur Selbständigkeit aber etwas beeinträchtigen.
Bei dieser Gelegenheit könnte man auch mal darauf hinweisen, dass es nicht immer Firmengründungen in den USA sein müssen, deren Konzepte sich gut nach Europa transportieren lassen. Auch andersrum (deutsche Geschäftsidee setzt sich danach in den USA durch) gibt es viele gute Beispiele für unternehmerischen Erfolg.
Die Angst zu scheitern und somit kostbare Zeit und Geld zu verlieren sind glaub ich die größten Barrieren. Ich war bei mir an der Uni bei einem Gründungsseminar, das war ziemlich inspirierend. Es gibt auch Förderhilfe für Start-Up Unternehmen, man muss einfach nur mal fragen.
Ich habe mir auch überlegt selbstständig zu machen, aber ich habe wie diese jungen Menschen auch Angst gehabt zu scheitern. Aber nicht nur das, man muss Ideen haben um diese auch umsetzen zu können. Und mir fehlt ehrlich gesagt eine zündende Idee. Sollte hier jemand eine haben – bitte scheut euch nicht sie mir zu nennen. Ich bin für jede Idee offen.
Sich erfolgreiche Geschäftsideen aus dem Ausland, in aller Regel den USA, gewissermaßen abzuschauen, ist sicher keine sehr schlechte Idee und wird ja auch häufig hierzulande gemacht.
Als besonders positiv sehe ich diese Vorgehensweise aber nicht an, wo bleibt denn da die Innovation? Ich denke, hierzulande müsste einfach mehr Mut zum Risiko entstehen, aber das scheitert dann wohl an der deutschen Mentalität.
Die schon erwähnte Kürzung der Fördergelder hilft da ganz sicher auch nicht, zumal dies aufgrund der Willkür oder einfach fehlenden Qualifikation der Bearbeiter bestimmt auch wirklich gute Ideen treffen wird.
Ein interessantes Projekt. Finde die Idee, erfolgreiche Geschäftsideen aus der aller Welt zentral zur Verfügung zu stellen, echt gut. Was mir jedoch auf diesem Portal fehlt ist ganz klar die komplette Unterstützungskette. Von wie fange ich an bis zu wie komme ich an Finanzierungsgelder usw. usw. Habe mich gerade auf diesem Portal etwas umgeschaut: Die Idee Pizza online kreiren lassen finde ich Top, vorausgesetzt man hat entsprechende Maschinen die das ganze autom. machen.
Hallo Rafael,
ja, es gibt wirklich tolle Ideen, manchmal denkt man, warum man da selbst nicht drauf gekommen ist LOL.
Über Finanzierungsgelder kann man sich in dem Wohnort informieren, in dem man wohnt. Und diese Seite gibt auch Afuschluss: http://www.foerderland.de/
Allerdings wurden ja die Fördergelder für Existenzgründer seit 1. November drastisch gekürzt, so dass ich fürchte, wird die Gründerwelle wohl wieder abebben.
Viele Grüße
Beatrice
howdy
wau, der Post ist echt gut recherchiert, wusste gar nicht, dass sich 2009 so viele Deutsche selbstständig gemacht haben!
Die Sache mit den Geschäftsideen finde ich immer ein wenig zu optimistisch , da eine gute Geschäftsidee ja oft mit ihrer Einzigartigkeit verbunden ist, soll heißen: wenn sie jemand bereits nutzt, kann sie nicht mehr so gut sein. Kennen doch viele, da wird der Vater oder die Mutter plötzlich arbeitslos und man fragt sich was man essen soll um nicht zu verhungern. Die Markt ist besetzt von hochkompetenten Arbeitern und für die meisten Arbeitslosen ist es daher beinahe zwecklos an Arbeit zu kommen. Gehen ja nicht umsonst schon Lehrer im Cafe als Kellner jobben weil sie nichts finden.
Wenn Sie allerdings wirklich eine fantastische Geschäftsidee haben, schaue ich mir das gerne mal an!
Cheers
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