weil es in kürzester Zeit das geschafft hat, wofür andere Großkonzerne viele Jahre benötigt haben. Exakt 4 Jahre brauchte das Unternehmen, um sich derart an die Spitze zu katapultieren. Der Name Zalando ist heute so bekannt wie ein bunter Hund. Da drängt sich die Frage auf: Was haben die beiden Gründer von Zalando, David Schneider und Robert Gentz, anders gemacht bzw. was haben Sie besser gemacht als vergleichbare Unternehmen?

Wie alles begann…

Im Oktober 2008 hat der Verkauf von Schuhen übers Internet in einem kleinen Büro in Berlin begonnen. Verpackt wurden die Schuhe im dazugehörigen Keller und über DHL versandt. Schon nach 3 Monaten wurde eine Bilanzsumme von mehr als 300.000 Euro verzeichnet.

Von nun an bauten die beiden Unternehmer die Firma aus und investierten immer mehr, um ihr Geschäft zu vergrößern.  Weitere Schuhmarken wurden hinzugefügt, das Sortiment mehr und mehr erweitert.

Das Schuhlager reichte schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus und Umzüge in größere Büro- und Lagerräume wurden unumgänglich.

Kurz vor dem 1. Geburtstag von Zalando begann man mit TV-Werbespots.  Manche davon erreichten Kultstatus. Diese Clips sorgten dafür, dass der Markenname Zalando ein enormes Branding erfuhr, schon allein durch den Ausruf „Schrei vor Glück“, aber auch durch die ungewöhnliche Werbeclip-Dramaturgie. Beide sind untrennbar mit dem Firmennamen verbunden. Weitere Werbespots folgten in den darauffolgenden Jahren.

Der Betrieb vergrößert sich laufend, so dass wieder neue Umzüge stattfinden. Das Sortiment wird nun um Kinderschuhe, Mode- und Sportartikel sowie Pflegeprodukte  ergänzt.

Interessant auch die Geschäftszahlen: 2009 erzielt Zalando einen Nettoumsatz von etwa 6 Millionen Euro, 2010 sind es bereits 150 und in 2011 erreicht der Umsatz bereits eine schwindelerregende Höhe von 510 Millionen Euro.

Zalandos Werbemaßnahmen

Inzwischen ist Zalando begehrter Partner verschiedener  Events wie z.B. offizieller Fashion-Partner von „Germany’s next Topmodel“. Weitere TV-Spots werden produziert und führen teilweise zu heftigen Diskussionen in den verschiedensten Foren und Netzwerken. Dies kann aber der Popularität und der Kauffreude der Kunden nichts anhaben – eher das Gegenteil ist der Fall.

Nach einer Umfrage der Düsseldorfer Innofact AG hat man herausgefunden, dass Zalando am effektivsten wirbt, wenn es um Werbeausgaben und Markenwahrnehmung – im Vergleich mit anderen Firmen – geht.

Nach McDonalds und Volkswagen liegt  Zalando auf dem  dritten Platz bei der Markenwahrnehmung. Dabei investierte Zalando im Verhältnis zu den anderen Firmen am wenigsten. Man stelle sich vor: VW  wurde im Jahr 1937 gegründet und McDonalds im Jahr 1940. Und Zalando… siehe oben.

Bei den Werbemaßnahmen des neuen Giganten spielt vor allen Dingen auch mit, dass Emotionen des Kunden angesprochen werden. Es wird suggeriert, dass man glücklich wird, wenn man Schuhe bei Zalando kauft. Nicht nur glücklich wird man, man schreit vor Glück, es gleicht fast einem Orgasmus, nein besser noch. Denn ich kann die Schuhe ja zurückschicken, wenn sie mir nicht gefallen oder passen. Mit einem Partner geht das so leicht nicht… Und das alles noch kostenfrei!

Die Firma expandiert inzwischen in mehrere europäische Länder wie Spanien, Schweden, Belgien, Dänemark oder Finnland.

Ein cleveres Puzzlespiel führt zum Ziel

Es ist wie beim Formel-1-Rennen: Alles muss zusammenpassen, dann kommt man als Sieger ins Ziel. Es reicht nicht, wenn der Motor röhrt. Von den Reifen über das Getriebe zum Fahrer und die Mannschaft, alles muss zusammenstimmen und sich ergänzen. Nur dann kommen Champions heraus.

Und aus diesem Schuhparadies ist ein Champion geworden. Auch hier stimmt alles zusammen. Verschiedene Puzzleteile, die perfekt aufeinander abgestimmt sind, machen Zalando zu einem international erfolgreichen Unternehmen.

INTERNETHANDEL hat sich die Mühe gemacht und untersucht, was dieses Unternehmen so erfolgreich und das Zalando-Phänomen aus macht. Trotz großer Verschwiegenheit seitens Zalando ist man aber fündig geworden. Viele Gespräche wurden geführt, viele Quellen angezapft und Insider-Informationen ausgewertet.

Die Firma legt z.B. großen Wert auf erstklassigen Kundenservice.  Versand und Rücksendung sind kostenfrei und einfach zu handeln. Welche Risiken sich dennoch dahinter verbergen, wird erörtert. Weitere Puzzlestücke sind ein Partnernetzwerk, das Markenimage als Verkaufsmotor zu steigern oder ein erstklassiges Newsletter System, das zuverlässig arbeitet.

10 Punkte hat INTERNETHANDEL herausgefiltert, sie analysiert und zugleich als Vorschläge ausgearbeitet, die jeder Online-Händler für sich nutzen kann. Dazu muss man kein so großes Budget haben wie unser Musterbeispiel.

Von den Besten soll man lernen und Zalando ist ein Paradebeispiel. Jeder Online-Shopbesitzer kann aus dieser Historie großen Input auch für sein Business bekommen.

Natürlich gibt es aber wie immer weitere sehr interessante Themen in der letzten Ausgabe von INTERNETHANDEL.  Es wird z.B. das alternative Finanzierungsprojekt „Crowdfunding“ vorgestellt, das nicht nur von einem einzelnen Investor betrieben wird, sondern von vielen kleinen Investoren. Mit vielen  weiteren Themen, die den Online-Händler interessieren, kommt der Leser voll auf seine Kosten.