Eine kleine Betrachtung über Freundschaft und Freundschaft
Im Zeitalter der Social Media Plattformen hört man immer mehr das Wort Freundschaft. Ich frage bei Jemanden an, ob er sich mit mir vernetzen will und wenn die Person einwilligt, sind wir Freunde. Das Bild des Freundes scheint sich also mächtig geändert zu haben.
Ich habe ca. 2.000 Facebook – Freunde und ca. 700 Freundesanfragen sitzen noch in der Warteschleife, weil man mit dem Bestätigen und Profil-anschauen gar nicht nachkommt. Bei so vielen Freunden kann es einem gar nicht schlecht gehen. Doch wozu sind Freunde da? Eigentlich…
Ich habe wirklich das große Glück, echte Freunde zu haben und nicht nur einen, nein mehrere. Ich weiß aus verschiedensten Situationen, dass ich mich auf sie verlassen kann. Sie sind da, wenn ich sie brauche und sie sind auch nicht böse, wenn ich mich mal längere Zeit nicht melde, weil ich viel um die Ohren habe. Und umgekehrt ist es genauso. Ich bin mir darüber bewusst, dass das ein ganz großes Geschenk ist.
Könnte ich mich bei meinen 2.000 Facebook Freunden auch so darauf verlassen? Oder die auf mich? Nein natürlich nicht. Man kennt sich viel zu wenig und wenn man einige näher kennenlernen würde, würde man vielleicht gar nicht mehr befreundet sein wollen. Und es ist einfach schlicht unmöglich, sich mit allen gleich viel zu beschäftigen.
Nun gibt es aber viele Facebook-Freunde, die gerne spielen. Ich habe das anfangs auch gemacht, als ich FB kennengelernt habe. Ich habe mir ein Cafe eingerichtet und war mächtig stolz, wenn ich es ausbauen konnte, neue Möbel reinstellte etc.
So habe ich noch einige andere Spielerchen gemacht, bis ich mich fragte, was das eigentlich soll? Ich hatte ja schließlich genug Arbeit und verplemperte meine Zeit mit virtuellen Spielen, bei denen man nicht mal mit seinem Gegenüber sprechen konnte. Und das kommt noch hinzu: Da geht viel Zeit drauf, wenn man sich einmal darauf einlässt. Vor allem geht auch viel Zeit drauf, bis Facebook die eine oder andere Anwendung lädt.
So kam ich mehr und mehr davon ab, bis ich auch aus persönlichen Gründen keine Lust mehr an den Spielen hatte. Da ich aber täglich wirklich eine Menge an Einladungen für dieses und jenes Spiel bekam und bekomme, aber so mit Arbeit eingedeckt war und bin, dass ich kaum noch rausschauen konnte, ließ ich eines Tages einen Post in meinem Facebook-Profil los, in dem ich darum bat, von dererlei Einladungen doch bitte abzusehen. Man möge es mir bitte nicht übel nehmen, aber ich könne diese Einladungen einfach aus Zeitgründen nicht annehmen.
Da erhielt ich postwendend Nachricht von einer Person, die – das wusste ich, weil sie mir selbst mal am Telefon sagte, dass sie keine Spiele möge -, mir dann mitteilte, dass ich ja wohl sowieso nicht an meinen Freunden interessiert sei und sie würde dann die Verbindung lösen. Merkwürdig war allerdings, dass sie sich angesprochen fühlte, obwohl sie, wie gesagt, gar keine Spiele spielte.
Das hat mich doch dann zum Nachdenken über die Freundschaftsanfragen in Facebook gebracht. Wären meine echten, nicht virtuellen, Freunde deshalb erbost, weil ich mich mal tagelang nicht melde, weil ich in Bergen von Arbeit stecke? Nein – sie sind es definitiv nicht. Und keiner von meinen Freunden hat je gesagt, dass ich mich zu wenig um sie kümmere, denn wenn es nötig ist, bin ich da. Und umgekehrt genau so. Und ich muss auch nicht überall bei jedem Freund „meinen Senf“ dazugeben.
Diese Person, die selber nicht spielte, mir aber meinen Post übelnahm, war allerdings die einzige, die sich beschwerte. Alle anderen haben das anscheinend nicht übelgenommen und es hat auch keiner „gemeckert“. Eigentlich ein sehr freundschaftliches Verhalten. Und wenn ich mal genau hinschaue, habe ich über diese „Freundschafts“-Plattform schon sehr interessante Menschen kennengelernt, mit denen sich vielleicht mal eine wirkliche – nicht virtuelle – Freundschaft entwickelt.
Nicht zuletzt bin ich über Facebook auf den Aufruf von Lena und Thomas Fieber gestoßen und daraus hat sich dann das Internetmarketer Coaching Team entwickelt. Und das entwickelt sich bereits auch schon ganz freundschaftlich.
Also richtig betrachtet, vernetzen sich auf Facebook und anderen Social Media Plattformen vielleicht nicht unbedingt gleich Freunde fürs Leben. Manches bleibt sicher recht oberflächlich aufgrund der Menge an „Freunden“, aber sie vermitteln eine Vielzahl an wertvollen Kontakten, die man sonst nie kennengelernt hätte und es kann hin und wieder auch eine tiefe und echte Freundschaft daraus entstehen.
Mich würden Ihre Erfahrungen mit dieser Art der neuen Freundschaftspflege interessieren. Schreiben Sie doch Ihren Kommentar dazu.
Facebook ist toll um im Kontakt um mit Freunden aus dem Reallife, die weit entfernt wohnen in Kontakt zu bleiben.
Hallo 😉 Wer Facebook hat braucht doch keine realen Freunde mehr. Das ist doch das gute gerade an Facebook – Ich liebe Facebook.
Nein Scherz 😉 Wie Du geschrieben hast, finde ich es auch total wichtig, dass man noch richtige Freunde hat auf die man zählen kann. Facebook ist aber eine gute Gelegenheit um zu erfahren was bei den anderen so läuft.
Vielleicht lernst Du jemand kennen aus Amerika und dann gehst Du zurück nach Hause. Dank Facebook kannst Du den Kontakt erhalten und ein neues Treffen ausmachen. Es sei denn, dein Facebook Account wurde gelöscht weil jemand bekannt wurde, der gleich heisst 😉
Vielen Dank für den Artikel. ich finde es wichtig, dass das auch immer vor Augen geführt wird.
Beste Grüsste,
Andreas
Hallo Beatrice, danke für diesen guten Artikel.
Ich kann Dir nur zustimmen, echte Freunde, „Freunde“, Spiele, Spiel-Einladungen, etc. sind in einem als „geschäftlich führenden“ Profil störend. Mir geht es genau so. Ich habe mich entschlossen, ein neues Profil anzulegen, in dem ich nur privat „unterwegs bin“.
Und, ein bissel im FB zu spielen ist nicht verkehrt, so lernt man vllt. neue Interessenten für’s Business und mögliche echte Freunde kennen.
Ausserdem, wenn ich mit einem Freund oder Freundin „nette Worte“ austauschen möchte, finde ich, passt es nicht in ein „geschäftliches“ Profil 😉
Hallo Sebastian,
ich habe ja bis jetzt nur den einen Account , aber die Spielereien sind mir einfach zu viel. Sicher ab und zu ist es ganz schön, aber ich für meinen Teil, merke halt, dass ich dann schon daran hängen bleibe, denn so eine kleine „Spielernatur“ schlummert schon in mir. -:) Dazu kommt, dass – wie schon erwähnt- es enorm viel Zeit kostet. Zeit, die man einfach nutzbringender und/oder angenehmer verbringen kann.